Vor über 200 Zuhörern eröffnete das Mitmachorchester „happy beginners“ den Abend mit drei Stücken aus seiner Probenarbeit, die genau das widerspiegelten, was die bunte Truppe ausmacht: Hier musizieren unterschiedliche Niveaus schon früh gemeinsam. Dirigent Wolfgang Harig, der neben dem großen Orchester seit Anfang des Jahres auch die Anfänger betreut, ging zwischen „Zauberlehrling“, „Au clair de la lune“ und dem schon anspruchsvolleren „Power Rock“ darauf ein, wie die Probenarbeit aussieht. Im vorigen Jahr war der Verein für das Konzept seines Mitmachorchesters für Jung und Alt mit dem Jugendförderpreis im Sinne von Robert Klein ausgezeichnet worden. Mittlerweile sind 17 „happy beginners“ vereint, weitere Musikschüler werden in wenigen Monaten dazustoßen.
Für den Hauptteil des Abends hatte sich der Musikverein etwas Spezielles einfallen lassen. Einige Mitglieder der Theatergruppe „Reimschbacher Mund-Werk“, die letzten Oktober mit dem Stück „Onkel Herrmann und die Pluderhosen“ begeistert hatte, führten durch den Abend. In einem extra für diesen Anlass geschriebenen „vierten Akt“ gingen die beiden Hauptcharaktere auf Weltreise und sorgten natürlich insbesondere bei jenen Zuhörern für schallendes Gelächter, die auch das Theaterstück gesehen hatten.
Dank der Unterstützung von Sandra Austgen und Christiane Horf hatte das Hauptorchester auf diese Weise alle Zeit, sich auf seine Musik zu konzentrieren. Mit „Also, sprach Zarathustra“, „Morgenstimmung“ und „Red Rock Mountain“ ging die Fahrt im Zug um die Welt los. Über den Schauplatz des Absturzes der „Hindenburg“ fuhr man weiter zu „Hawaii Five-O“. Teil zwei des Konzerts steuerte mit dem „Rock Opening“, „Into the Empire“ und „Nanga Parbat“ langsam auf die Höhepunkte des Abends zu. Bei „Africa“ standen zunächst alle Musiker auf, um mit Body-Percussions Regengeräusche zu simulieren, bevor der markante Beat von Toto einsetzte. Für „Highland Cathedral“ hatte sich der Musikverein Hilfe von Manfred Ternig geholt, der mit seinem Dudelsack und in Schottenkluft für einen emotionalen Schlusspunkt des offiziellen Programms sorgte.
Für die erste Zugabe, als der Zug von seiner Weltreise wieder in Reimsbach eintraf, strömten aus dem Publikum noch einmal die Jungmusiker aus dem Mitmachorchester auf die Bühne, um als Chor bei „Heal the World“ mitzusingen. Das Publikum wurde bei diesem Highlight ebenfalls Teil der Show und durfte mit Knicklichtern für eine einzigartige Atmosphäre sorgen. In mühevoller Arbeit hatten die Musiker diese zuvor unter jedem Stuhl versteckt. Nicht nur Christina Fries, Vorsitzende des Vereins, erlebte dieses gemeinsame Lied als absoluten Höhepunkt eines emotionalen Konzerts. Das Publikum honorierte das Engagement aller mit Standing Ovations. Fries dankte allen Beteiligten vor, hinter und auf der Bühne noch namentlich, bevor sie die begeisterten Gäste verabschiedete: „Wir beenden diesen wunderschönen Abend genau hier mit noch einer einzigen Zugabe. Denn schöner kann es nicht mehr werden.“ Ein letztes Mal sangen alle den Text zum „Steigerlied“ mit den Musikern gemeinsam und nahmen sicherlich viele schöne Erinnerungen an einen rundum gelungenen Abend mit auf den Nachhauseweg.